Nachschub aus dem Waisenhaus / Adoptionsvermittlung im Zwielicht
13 November 2001
Dienstag, 13. November 2001, 22.45 Uhr
Die ZDF-Dokumentation
Nachschub aus dem Waisenhaus / Adoptionsvermittlung im Zwielicht
[12.11.2001 - 16:03 Uhr]
Mainz (ots)
Film von Egmont R. Koch und Birgit Maaß
Immer mehr Kinder aus der Dritten Welt werden von deutschen Eltern adoptiert. Internationale Agenturen sind an der Vermittlung beteiligt. In Deutschland müssen sie staatlich anerkannt sein, damit jede Form des Kinderhandels ausgeschlossen ist.
Doch nun ist eine der offiziellen Agenturen, der katholische Verein "Pro Infante", erheblich in Misskredit geraten. Einige Adoptionseltern haben festgestellt, dass Papiere voller Ungereimtheiten sind. Wurden "ihre" Kinder aus Indien oder Kenia ohne Einverständnis der leiblichen Mütter zur Adoption nach Deutschland vermittelt? Wie im Falle von Barathi aus Indien, die schon jahrelang als Adoptivkind in Deutschland lebte, als sie erfuhr, dass ihre leibliche Mutter nach ihr suchte. Inzwischen lebt Barathi wieder daheim.
Auch in Bolivien ist eine katholische Adoptionsvermittlung aus Deutschland tätig, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). In der Bergarbeiterstadt Oruro im Andenhochland sollen durch Bestechung Kinder aus Heimen vermittelt worden sein. So steht es in einer Klageschrift der Staatsanwaltschaft Oruro, die Vorwürfe gegen die jahrelange Vertreterin des SkF in Bolivien erhebt.
Birgit Maaß und Egmont R. Koch haben in Indien, Kenia und Bolivien die Tätigkeit der beiden Agenturen unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Viele Kinder in der Dritten Welt werden zu schnell zur Adoption ins Ausland vermittelt. Oft würde es genügen, die leibliche Mutter vorübergehend zu unterstützen, um ihr ein Leben mit ihrem Kind zu ermöglichen. Doch die katholischen Waisenhäuser und Vermittlungsagenturen neigen offenbar zu der Einschätzung, ein Leben bei einer christlichen Familie in Deutschland sei allemal besser als in Armut bei der eigenen Mutter.
ots Originaltext: ZDF
Rückfragen bitte an:
ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
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[12.11.2001 - 16:03 Uhr]
Mainz (ots)
Film von Egmont R. Koch und Birgit Maaß
Immer mehr Kinder aus der Dritten Welt werden von deutschen Eltern adoptiert. Internationale Agenturen sind an der Vermittlung beteiligt. In Deutschland müssen sie staatlich anerkannt sein, damit jede Form des Kinderhandels ausgeschlossen ist.
Doch nun ist eine der offiziellen Agenturen, der katholische Verein "Pro Infante", erheblich in Misskredit geraten. Einige Adoptionseltern haben festgestellt, dass Papiere voller Ungereimtheiten sind. Wurden "ihre" Kinder aus Indien oder Kenia ohne Einverständnis der leiblichen Mütter zur Adoption nach Deutschland vermittelt? Wie im Falle von Barathi aus Indien, die schon jahrelang als Adoptivkind in Deutschland lebte, als sie erfuhr, dass ihre leibliche Mutter nach ihr suchte. Inzwischen lebt Barathi wieder daheim.
Auch in Bolivien ist eine katholische Adoptionsvermittlung aus Deutschland tätig, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). In der Bergarbeiterstadt Oruro im Andenhochland sollen durch Bestechung Kinder aus Heimen vermittelt worden sein. So steht es in einer Klageschrift der Staatsanwaltschaft Oruro, die Vorwürfe gegen die jahrelange Vertreterin des SkF in Bolivien erhebt.
Birgit Maaß und Egmont R. Koch haben in Indien, Kenia und Bolivien die Tätigkeit der beiden Agenturen unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Viele Kinder in der Dritten Welt werden zu schnell zur Adoption ins Ausland vermittelt. Oft würde es genügen, die leibliche Mutter vorübergehend zu unterstützen, um ihr ein Leben mit ihrem Kind zu ermöglichen. Doch die katholischen Waisenhäuser und Vermittlungsagenturen neigen offenbar zu der Einschätzung, ein Leben bei einer christlichen Familie in Deutschland sei allemal besser als in Armut bei der eigenen Mutter.
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