Glückliche Regenbogenkinder

11 December 2009

Glückliche Regenbogenkinder

Homosexuelle Familien

11.12.2009, 16:42

Von Ulrike Bretz

Kindern, die mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen, geht es nicht besser oder schlechter als anderen. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries fordert nun das volle Adoptionsrecht.

Kinder mit "Regenbogeneltern" entwickeln sich laut einer neuen Studie genauso wie Kinder heterosexueller Eltern. (Foto: iStockphotos/Montage: sueddeutsche.de)

Glückliche Familie unterm Regenbogen: Kinder mit homosexuellen Eltern erleiden keine Nachteile im Vergleich zu Heranwachsenden aus klassischen Familien. Dies belegt eine Studie der Universität Bamberg, die die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in Berlin vorstellte.

Bundesweit gibt es demnach inzwischen mindestens 6600 Kinder, die in "Regenbogenfamilien" groß werden - also von zwei lesbischen Müttern oder zwei schwulen Vätern erzogen werden. Die meisten stammen aus aktuellen oder früheren heterosexuellen Beziehungen, nur ein kleiner Teil wurde adoptiert.

Aus der Befragung von etwa 700 Kindern und deren Eltern ergab sich weiter, dass es sich in den meisten Fällen um eine Partnerschaft von zwei Frauen handelt. Viele entscheiden sich für eine künstliche Befruchtung und nehmen häufig die Hilfe schwuler Freunde in Anspruch. Nur in 5,5 Prozent der Fälle teilen sich zwei Männer die Elternschaft.

In der Studie werden Schätzungen zitiert, wonach es in Deutschland mittlerweile sogar mehr als 12.000 Heranwachsende in "Regenbogenfamilien" gibt. Etwa 2200 Kinder wachsen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft auf, wie sie seit 2001 möglich ist. Der Studie zufolge sind "Regenbogeneltern" genauso gute Eltern wie andere. Auch fänden sich keine Anhaltspunkte für eine höhere Neigung zu Depressionen. Hänseleien von anderen Kindern ("Du hast ja gar keinen Papa") steckten "Regenbogenkinder" gut weg.

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Als Konsequenz aus der Studie forderte Zypries das volle Adoptionsrecht für Paare gleichen Geschlechts. "Homosexuelle Paare sind keine schlechteren Eltern", sagte die SPD-Politikerin. "Kinder entwickeln sich bei zwei Müttern oder zwei Vätern genauso gut wie in anderen Familienformen." Zugleich sprach sich Zypries für die Gleichbehandlung im Steuerrecht aus. Mit solchen Forderungen war sie bislang stets am Widerstand des Koalitionspartners CDU/CSU gescheitert.

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http://www.sueddeutsche.de/leben/173/481642/text/